Traumfabrik SchweizerGameDesign 20250516

Ladina Müller

Der Film ist längst eingeholt worden vom Game und überholt ihn. So legen es immer wieder Zahlen in Speeches nahe (woher diese Zahlen genau kommen, bleibt oft ein Geheimnis). Im letzten Jahr wurden sogar mehr Indiegames verkauft als TrippleA Produkte – so sagt man. Als Argument im „Kulturkampf“ der Gesellschaft sind sie auf jeden Fall wichtig diese Argumente, denn Zahlen schlagen im Kapitalismus jedes andere Argument und so „Frisst nicht der Film die Games, sondern die Games fressen den Film“ (Zitat eines MitChronisten hier in einem Gremium zur Kulturförderung).

Der Film hat Hollywood, es produziert Filme. Es ist die Traumfabrik. Es ist das Massenmedium, das nicht mehr nur in Kinos läuft sondern nun auch als Serien. Individueller Massenkonsum. Etwas was Games schon immer waren (mit Ausnahmen) – aber das wird hier anderswo diskutiert. Es ist das Feld der Stars und des Glitzers. 

Das Gamedesign in der Schweiz ist auch gerade die Traumfabrik – und das ist eigentlich gut so – sie ist im Rampenlicht, sei es mit Games, neuen Orten wie dem instutionalisierten Hub oder im Fernsehen im Wirtschaftsbereich. Es ist das Zeitfenster des Fames. Und die Community freut sich zu recht. 

Das Blöde an der Traumfabrik ist allerdings, dass es eine Fabrik (Industrie) ist. Sie produziert Träume, sie selbst ist kein Traum. Aber das haben Industrien oft so an sich – sie müssen sogar so werden (so zumindest die landläufige ökonomische Ansicht), um richtig gut zu funktionieren. Darin spiegelt sich ihre Professionalisierung. 

Die Traumfabrik Hollywood wurde dadurch auch zum Albtraumort für Kreative. Denn hier geht es nicht um Träume sondern um Zahlen. Die Kreativität besteht vorallem darin etwas mit diesen Constraints zu machen und das kann radikal natürlich radikal herausfordernd und entsprechend kreativ sein. Das ist der Preis vom Aufstieg. In diesem Sinn lässt sich hoffen, dass die Schweizer GameDesignSzene nicht bald da wiederfindet oder eben, dass sie sich bald da wiederfindet – denn das muss das Ziel sein für den Werkplatz Schweiz. Und einige Beispiele dafür gibt es ja auch in der Schweiz.

Vielleicht schafft die Schweizer GameIndustrie auch einen Mittelweg, wer weiss. Der Mittelweg ist aber, das zeigt gerade Hollywood unendlich steinig. Viel Experiment und wenig wirklich erfolgreiche Anderes. Aber – und das ist auch wichtig – zählt natürlich in Sachen Industrie auch gar nicht.

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